Sefarad - Ein lyrischer Exodus
Lieder von Maurice Ravel, Mario Castelnuovo-Tedesco, Joaquín Rodrigo, Reynaldo Hahn
Lou Denès Soprano
Martin Dressler Gitarre
Anregung für diese lyrisch-musikalische Reise sind die Reflexionen des andalusischen Dichters Moses Ibn Ezra, der im fortgeschrittenen Alter, sich im Exil befindend, seine Vergangenheit neu aufgriff, um sie in Gedichten nieder zu schreiben. Seine weltliche Poesie befasst sich mit zeitlosen Themen der Menschheitsgeschichte wie Liebe, Freundschaft, Freude, Nostalgie oder mit dem Ausklang des Lebens. Der italienische Komponist Mario Castelnuovo-Tedesco - selbst im US-Amerikanischen Exil und am Ende seines Lebens - schien sich mit der Lyrik des acht Jahrhunderte älteren Dichters stark zu identifizieren und vertonte 19 seiner Texte. Damit entstand ein Liederzyklus für Gesang und Gitarre, der selbst einen Lebenszyklus repräsentiert.
Das Interesse für die sephardische Kultur teilte der spanische Komponist Joaquín Rodrigo. Zeugnis davon sind seine vier Lieder zu anonym überlieferten Texten, die von seiner Frau Victoria Kamhi für die Vertonung adaptiert wurden.
Im Konzert werden Auszüge von Castelnuovo-Tedescos „The Divan of Moses-Ibn-Ezra“ mit Rodrigos „Canciones sefardíes“ in Verbindung gebracht. Die Themen der lyrischen Reise werden von zwei französischen Liedkomponisten musikalisch kommentiert: Maurice Ravel und Reynaldo Hahn.